
Die US-Regierung ist immer noch teilweise stillgelegt, doch laut Mark Dowding, Chief Investment Officer bei RBC BlueBay, ist dieser Shutdown in erster Linie „performativ“; eine politische Show ohne großen wirtschaftlichen Schaden. Hinter den Kulissen bleiben die USA bemerkenswert stark. Angesichts von Steuersenkungen, Deregulierung und weiteren Zinssenkungen erwartet Dowding für das nächste Jahr ein Wachstum von rund 3 % – ein Tempo, das die Fed seiner Meinung nach dazu zwingt, nicht zu schnell zu lockern.
Der Arbeitsmarkt sieht angespannt aus, auch wenn die Zahlen für den nächsten Monat vorübergehend schwächer ausfallen. „Selbst ein Nullwachstum kann die Arbeitslosigkeit stabil halten“, sagt Dowding. Ein paar niedrige Beschäftigungszahlen könnten daher irreführend sein und tatsächlich Kaufgelegenheiten für Anleger bieten, die bereit sind, in kurzfristige Anleihen zu investieren.
Unterdessen nehmen die Spannungen zwischen dem Weißen Haus und der Zentralbank zu. Trump drängt auf niedrigere Zinsen, doch die Fed bleibt hart. „Trump drängt auf niedrigere Zinsen, ist sich aber bewusst, dass eine steigende Inflation ihm politisch schaden könnte“, sagt Dowding. Bei einer Kerninflation von rund 3 % erwartet er eine weitere Zinssenkung als Absicherung gegen einen Rückgang, danach aber eine Pause. Der Markt, warnt er, gehe mit seinen Erwartungen an eine weitere Lockerung zu weit.
Dowding erwartet, dass der Nachfolger von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell, möglicherweise Scott Bessent, die Unabhängigkeit der Zentralbank wahren wird. Dennoch bleiben die Aussichten fragil: Robustes Wachstum, niedrige Zinsen und Trumps erneuter Einfluss auf die Politik könnten in den kommenden Monaten eine neue Phase der Selbstüberschätzung in riskanten Märkten auslösen.